Erneuerung Seewasserwerk Ipsach
Trinkwasser für 70 000 Personen
Hinweis: Derzeit sind keine Besichtigungen des neuen Seewasserwerks möglich. Diese werden frühestens nach Fertigstellung des Seewasserwerks möglich sein. Der ESB dankt für Ihr Verständnis.
Das bestehende Seewasserwerk, in welchem der ESB einen grossen Teil des Trinkwassers für seine Kunden gewinnt, hat seine Aufgabe erfüllt. Nach fast 50 Jahren Einsatz soll es einem neuen weichen. Dies aus guten Gründen, denn die Anforderungen an eine moderne Wasserversorgung haben sich verändert. Das geplante Seewasserwerk wird am selben Standort realisiert und wird 2024 ans Netz gehen.
Aktueller Projektstand
45 % des Projekts sind bereits umgesetzt
Themenübersicht
Das neue Seewasserwerk wird demnächst in Betrieb genommen
Das neue Seewasserwerk in Ipsach wird demnächst in Betrieb genommen. Dort kommen modernste Techniken zur Trinkwasseraufbereitung zum Einsatz, die unerwünschte Substanzen höchst effektiv aus dem Trinkwasser entfernen. Der ESB freut sich, Ihnen auch in den kommenden Jahrzehnten Trinkwasser von einwandfreier Qualität zu liefern.
Die Vorteile des Trinkwassers aus dem neuen Seewasserwerks sowie Hinweise, worauf Sie in diesem Zusammenhang achten sollten, finden Sie in der Informationsbroschüre, die Sie auch per Briefpost erhalten haben. Broschüre herunterladen
Die FAQ liefern weiterführende Informationen zu diversen Themen im Zusammenhang mit dem Trinkwasser aus dem neuen Seewasserwerk. FAQ
Das Seewasserwerk heute & morgen
Das Seewasserwerk liefert seit 1974 nahezu unterbruchsfrei Trinkwasser.
Regelmässige Instandhaltungen, Revisionen und Teilsanierungen (u.a. Steuerung, Ozonanlage, Wasserqualitätsmessung, Pumpenrevisionen) ermöglichen den weiteren Betrieb bis zur Inbetriebnahme des neuen Seewasserwerkes.
Wichtige, funktionsrelevante Elemente können jedoch nicht ohne mehrmonatigen Betriebsunterbruch ersetzt werden. Da das bestehende Seewasserwerk dauernd in Betrieb sein muss, ist eine Totalsanierung nicht möglich.
Die Prüfung aller Alternativen zum Seewasserwerk hat ergeben, dass der Ersatz des Seewasserwerkes am bestehenden Ort bezüglich Betriebs- und Versorgungssicherheit, Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeit die optimale Variante ist.
Vorteile des neuen Seewasserwerkes
1. Betriebssicherheit
- Notstromversorgung im neuen Seewasserwerk integriert
- Vier weitgehend voneinander unabhängige Aufbereitungsstrassen, damit bei Störungen und Unterhalt 75 % der Anlagenkapazität zur Verfügung steht.
2. Energieeffizienz
- Optimierte Technik und Leitungsführung
- Teilrückleitung der dem Rohwasser entnommen Stoffe in den See
- Energierückgewinnungsanlage in den Produktionsprozess integriert
- Wärmespeicher zur Nutzung von Abwärme
3. Umweltverträglichkeit
- Reduktion von eingesetzten Hilfsstoffen
- Ersatz von Desinfektionsmitteln durch physikalische Verfahren
- Optimierung des Verfahrens mittels Pilotanlage
- Maximale Nutzung der vorhandenen Infrastruktur und des Standortes
- Im Werk integrierte «Kläranlage» zur Behandlung der ausgefilterten Stoffe
- Das neue Werk liefert den Kundinnen und Kunden weniger hartes Wasser als bisher. Dadurch können Waschmittel, Regeneriersalze und Entkalkungsmittel eingespart werden
4. Aufbereitungsreserven für die Zukunft
- Auslegung für 70 000 Einwohner (heute 64 000)
- Optimierung der Emissionen (Lärm, Transporte)
- Robuster gegenüber schlechterer Rohwasserqualität
(Klimawandel, grössere Abwassermengen durch Bevölkerungszunahme) - Zusätzlich verbesserte Eliminierung von Spurenstoffen: Eine Aufbereitungsstufe wurde spezifisch für polare Stoffe wie bspw. Chlorothalonil-Abbauprodukte ausgelegt.
5. Innovativste Technik
- Die Anlage verfügt über innovativste Technik. Nach aktuellem Kenntnisstand wird dies die erste Anlage weltweit sein, die die Umkehrosmose ohne Antiscalant betreibt.
Innovatives Reinigungskonzept bei der Wasserfassung im See
Das Reinigungssystem: ein Meisterwerk der Ingenieurskunst
Zu dem Zeitpunkt, als sich die Planung des neuen Seewasserwerks konkretisierte, begann sich die invasive Quaggamuschel auch im Bielersee zu verbreiten. Für das Konzessions- und Baugesuch kam deshalb die Auflage des Kantons hinzu, ein Konzept zu erarbeiten, das einen effizienten und nachhaltigen Schutz der Leitungen vor dem Muschelbefall gewährleisten soll. Da der Einsatz von chemischen Desinfektionsmitteln nicht zulässig ist, drängte sich eine physikalische Reinigungslösung auf. Daraufhin entwickelte der ESB zusammen mit der Firma Reinhart Hydrocleaning SA und Hersche Konstruktionsbüro einen weltweit einzigartigen Mechanismus zur Reinigung der Infrastruktur im See. Dieser ist patentrechtlich geschützt.
Das System entfernt die Muschellarven aus den Leitungen und dem Seiher, bevor sich diese festsetzen und zu Muscheln entwickeln können. Folglich fällt auch kein Muschelgut zur Entsorgung an. Die Reinigung der Leitungen und der Infrastruktur im See erfolgt einmal im Monat vollautomatisch. Dadurch ist kein Einsatz von Tauchern, Booten oder Robotern notwendig, was wiederum die Kosten und Risiken in einem tragbaren Rahmen hält. Die beiden Leitungen werden alternierend gereinigt, so dass die Produktion während des Reinigungsverfahrens durchgehend aufrechterhalten werden kann. Ausserdem ist das System unabhängig vom Wetter funktionsfähig.
Das Reinigungsgerät
Das Reinigungsgerät wiegt rund 1,5 Tonnen, hat die Form eines ca. 2 Meter langen Zylinders und ist mit Gummiringen bestückt. Es wird mit Wasserdruck durch die zwei Leitungen gestossen. Die Quaggalarven und Sedimente werden durch eine Bypass-Wasserströmung weggespült. Das Gerät wird in beide Richtungen eingesetzt, also von der Anlage zum See und umgekehrt. Für die Rückführung in die Anlage wird der Wasserdruck mit einer Hilfsleitung erzeugt, die nach dem Reinigungsverfahren mit aufbereitetem Wasser gespült wird, wodurch ein erneuter Befall durch Quaggalarven oder -muscheln verhindert wird. Das Gerät ist patentrechtlich geschützt und geistiges Eigentum der Firma Reinhart Hydrocleaning SA.
Das Seihersystem
Der Seiher ist eine Art Sieb, durch den das Seewasser in die Leitung gesogen wird und der verhindert, dass Fische und Gegenstände in die Leitung geraten. Er ist teleskopisch aufgebaut und kann ein- und ausgefahren werden. Beim Einfahren wird der Seiher durch einen Abstreifring gezogen, wodurch die Aussenseite gereinigt wird. Die Innenseite des Seihers wird in eingefahrener Position durch das Reinigungsgerät gesäubert. Durch dieses Teleskopsystem wird der Unterhalt vereinfacht und das ausfahrbare Element kann ohne grossen Aufwand für Revisionen ausgewechselt werden. Das Seihersystem ist patentrechtlich geschützt und geistiges Eigentum des ESB.
Webcam Seewasserwerk
Timeline
2026
Inbetriebnahme zweite Werkshälfte
2024
Trinkwasser - Erfolgreiche Umstellung auf das neue Seewasserwerk
Die ersten zwei Trinkwasser-Produktionsstrassen des neuen Seewasserwerks wurden Ende August ans Netz ange¬schlossen. Zunächst liefen das alte und das neue Werk parallel. Seit Anfang September fliesst nur noch Wasser aus dem neuen Seewasserwerk ins Verteilnetz. Der ESB freut sich, dass der Übergang von der Trinkwasserlieferung aus dem alten zur Lieferung aus dem neuen Werk erfolgreich und ohne nennenswerte Zwischenfälle geglückt ist.
NewsDas neue Seewasserwerk nimmt Ende August seinen Betrieb auf
Das Generationenprojekt «Neues Seewasserwerk» erreicht Ende August einen wichtigen Meilenstein. Nach einer zehnjährigen Vorbereitungs- und Bauzeit wird der erste Teil des hochmodernen Werkes zur Aufbereitung von Trinkwasser schrittweise in Betrieb genommen.
NewsInbetriebnahme erste Werkshälfte
2023
Innovatives Reinigungskonzept bei der Wasserfassung im See
Der ESB entwickelt zusammen mit der Firma Reinhart Hydrocleaning SA in Courroux (JU) und Hersche Konstruktionsbüro in Bolligen (BE) einen weltweit einzigartigen Mechanismus zur physikalischen Reinigung der Infrastruktur im See. Für einen effizienten und nachhaltigen Schutz der Seeleitungen vor Befall der invasiven Quaggamuschel. Dieser ist patentrechtlich geschützt.
NewsSeewasserwerk Ipsach von ESB erhält InfraWatt-Innovationspreis im Bereich Trinkwasserversorgung
Um die Umsetzung vorbildlicher Energiesysteme zu verbreiten, vergibt InfraWatt jährlich einen Innovationspreis. 2023 erhält der Energie Service Biel ESB den Preis für ihr innovatives Projekt «Seewasserwerk Ipsach: Energierückgewinnung in der Umkehrosmose-Stufe»
News2022
Rohbau des neuen Seewasserwerks bald fertig
In Ipsach läuft es rund: nur 15 Monate nach dem Spatenstich nimmt das neue Seewasserwerk des ESB Form an. Es wurden Aushubarbeiten vorgenommen, Spundwände rückgebaut, Abbrucharbeiten begonnen und der Rohbau erstellt. Seit Juni 2022 sind die Innenausbau- sowie Montagearbeiten gestartet; diese dauern rund ein Jahr.
Am etwas ferneren Horizont leuchten bereits neue Meilensteine wie z.B. die Erstellung der Seeleitung (ab Oktober 2022) und der erste Probebetrieb der Verfahrenstechnik (Sommer 2023). Der bestehende Altbau des Seewasserwerks bleibt weiterhin in Betrieb, während der Neubau gebaut und ab 2023 schrittweise immer mehr Arbeiten übernehmen wird. Ende 2025 soll der Neubau Trinkwasser für 70 000 Personen aufbereiten und mit innovativer Technik neue Massstäbe setzen.
NewsRückbau der Spundwände
Der Baufortschritt ist erfreulich, sodass ab Montag, 4. April 2022, die Spundwände zurückgezogen werden können. Diese lärmintensiven Arbeiten dauern je nach Voraussetzungen, die vor Ort angetroffen werden, mehrere Wochen an. Spätestens im Mai 2022 sollten sie jedoch abgeschlossen sein.
NewsErneuerung des Seewasserwerks erhält Förderung durch ProKilowatt
Die Erneuerung des Seewasserwerk Ipsach wird vom Programm ProKilowatt mit CHF 70'500 an Fördergelder unterstützt. Dies dank der innovativen Energierückgewinnung auf der Umkehrosmoseanlage.
News2021
Spatenstich
Die Bauarbeiten am neuen Seewasserwerk sind gestartet
Heute Morgen, 8. März 2021, hat der Energie Service Biel/Bienne (ESB) mit dem Spatenstich die Bauarbeiten für das neue Seewasserwerk in Ipsach begonnen.
Event2020
Erteilung Konzession und Baubewilligung
2018
Information externe Anspruchsgruppen
Warum wird ein neues Seewasserwerk gebaut?
Das bestehende Seewasserwerk, in welchem der ESB das Trinkwassers für seine Kundschaft gewinnt, hat seine Aufgabe erfüllt. Nach fast 50 Jahren Einsatz hat es das Ende seiner Lebensdauer erreicht und soll einem neuen weichen. Heute sind die Anforderungen an die Wasseraufbereitung nicht mehr dieselben, wie vor 50 Jahren. Deshalb baut der ESB eine neue Anlage am selben Standort, das 2024 ans Netz gehen soll.
Auf welche Lebensdauer ist das neue Seewasserwerk ausgelegt?
Das neue Seewasserwerk soll die Bevölkerung von Biel und Nidau ab seinem Anschluss ans Netz mindestens für die nächsten 50 Jahre zuverlässig mit Trinkwasser bester Qualität versorgen.
Wie viele Menschen werden mit dem neuen Seewasserwerk versorgt?
Heute beziehen 64'000 Menschen Trinkwasser des ESB. Das neue Seewasserwerk kann bis zu 70'000 Menschen mit Trinkwasser bester Qualität versorgen.
Genügt das Trinkwasser auch bei einer Bevölkerungszunahme?
Ja, das neue Seewasserwerk ist dafür ausgelegt, auch bei einer Bevölkerungszunahme genügend Trinkwasser zu liefern. Heute beziehen 64'000 Menschen Trinkwasser des ESB. Das neue Seewasserwerk kann bis zu 70'000 Menschen mit Trinkwasser bester Qualität versorgen.
Wohin liefert der ESB Trinkwasser aus dem Seewasserwerk?
Der ESB versorgt die Städte Biel und Nidau mit Trinkwasser. Kleine Mengen werden auch an die Gemeinden Leubringen, Twann-Tüscherz, Ipsach, Pieterlen und Orpund geliefert. Die aktuellen Zahlen können Sie im Geschäftsbericht einsehen.
Gibt es weiterhin genug Trinkwasser, wenn eine technische Störung in der Anlage auftritt?
Ja, das neue Seewasserwerk verfügt über vier weitgehend voneinander unabhängige Aufbereitungsstrassen, die für die Wartung oder bei Störungen einzeln abgeschaltet werden können. Entsprechend können bei einer technischen Störung 75 % der Anlagenkapazität aufrechterhalten werden und genügend Trinkwasser für das gesamte Versorgungsgebiet zur Verfügung stellen.
Warum ist das neue Seewasserwerk so viel grösser, als das alte?
Das neue Seewasserwerk verfügt über vier Aufbereitungsstrassen, während das alte nur zwei umfasst. Es ist auch dafür ausgelegt, mehr Trinkwasser für mehr Menschen aufzubereiten. Dies ist bewusst so geplant, damit die Versorgungssicherheit auch bei einer Bevölkerungszunahme im Versorgungsgebiet garantiert werden kann. Ausserdem umfasst das neue Werk eine eigene Abwasseraufbereitungsanlage, die viel Platz beansprucht.
Kann man die Anlage besichtigen?
Derzeit kann die Anlage nicht besichtigt werden. Im Rahmen der Bauarbeiten wird jedoch ein Besucherzentrum erstellt, das mit der neuen Anlage eröffnet wird. Die Besichtigungen werden voraussichtlich ab Frühling 2026 wiederaufgenommen.
Beeinträchtigt das neue Seewasserwerk den Schiffsverkehr?
Nein, das neue Seewasserwerk beeinträchtigt den Schiffsverkehr genauso wenig, wie das bestehende.
Wird die öffentliche Dusche für Badegäste wieder aufgestellt?
Ja, die Dusche ist für Badegäste bereits wieder verfügbar. Zudem wird im Rahmen der Bauarbeiten auch neu eine öffentlich zugängliche WC-Anlage gebaut. Der Bau und Unterhalt der WC-Anlage obliegt dem ESB, die Gemeinde Ipsach ist für den Betrieb und die Reinigung zuständig.
Bleibt das Seeufer weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich?
Das Seeufer wird für die Öffentlichkeit sogar aufgewertet. Die Badewiese bleibt erhalten und es wird ein Kiesstrand eingerichtet, wo der Einstieg in den See vereinfacht wird.
Wem gehört das Seewasserwerk?
Das Seewasserwerk gehört dem ESB.
Warum steht das Seewasserwerk in Ipsach?
Der Standort des Seewasserwerks in Ipsach eignet sich ideal für die Fassung von Seewasser zur Trinkwasseraufbereitung. Das Grundstück ist im Besitz des ESB.
Was ist ein Seewasserwerk?
Ein Seewasserwerk ist eine Anlage, in der Seewasser zu Trinkwasser aufbereitet wird.
Ist die Lebensmittelsicherheit jederzeit gegeben?
Trinkwasser ist das am stärksten regulierte und kontrollierte Lebensmittel in der Schweiz. Das neue Trinkwasser erfüllt höchste Richtlinien bezüglich Hygiene und Sicherheit und entspricht allen Vorgaben im Zusammenhang mit Lebensmittelsicherheit.
Die chemische Zusammensetzung sowie den Härtegrad des vom ESB gelieferten Trinkwassers können Sie unter https://trinkwasser.ch/index.php/de/versorger/735/energie-service-biel-esb/101/biel einsehen.
Was ändert sich in der Trinkwasseraufbereitung?
Seit dem Bau des bestehenden Werks in den 1970er-Jahren hat sich die Technik weiterentwickelt. Entsprechend können im neuen Seewasserwerk neue, effizientere und ökologischere Methoden zum Einsatz kommen, die auch den veränderten Anforderungen gerecht werden.
Im neuen Aufbereitungsverfahren wird auf chemische Hilfsstoffe verzichtet. Der Einsatz der Umkehrosmose ohne chemische Hilfsstoffe in der Oberflächenwasseraufbereitung ist eine Weltneuheit.
Detaillierte Informationen zum Aufbereitungsverfahren finden Sie hier: Erneuerung Seewasserwerk Ipsach - Broschüre
Das Aufbereitungsverfahren umfasst mehrere Stufen, darunter die Umkehrosmose. Kann ich das Wasser trotzdem ohne gesundheitliche Bedenken trinken?
Bei der Umkehrosmose werden dem Wasser auch erwünschte Stoffe wie Magnesium, Kalzium, Natrium, etc. entnommen. Deshalb durchläuft nur rund die Hälfte des Wassers die Umkehrosmose. Dadurch enthält das Trinkwasser nach der Aufbereitung kaum Spurenstoffe mehr und weist einen geringen Kalkgehalt auf. Gleichzeitig enthält es noch genügend Mineralstoffe und es wird die ideale Trinkwasserqualität für die menschliche Gesundheit gewährleistet.
Detaillierte Informationen zum Aufbereitungsverfahren finden Sie hier: Erneuerung Seewasserwerk Ipsach - Broschüre
Wieviel Aktivkohle wird zur Filtration verwendet?
Für die ersten beiden Aufbereitungsstrassen, die jetzt ans Netz angeschlossen werden, kommen 258m3 Aktivkohle zum Einsatz. Die Herstellung von Aktivkohle benötigt viele Ressourcen. Da sie am Ende des Aufbereitungsverfahrens eingesetzt wird und bereits sehr sauberes Wasser damit behandelt wird, kann sie doppelt so lange wie bisher genutzt werden.
Detaillierte Informationen zum Aufbereitungsverfahren finden Sie hier: Erneuerung Seewasserwerk Ipsach - Broschüre
Wann geht das neue Seewasserwerk ans Netz?
Die ersten zwei von vier Aufbereitungsstrassen sollen ab Herbst 2024 schrittweise ans Netz angeschlossen werden. Der vollständige Anschluss ist für 2025 geplant.
Was passiert mit dem Wasser, wenn die neue Anlage angeschlossen wird?
Das Werk wird schrittweise ans Netz angeschlossen. Entsprechend wird anfangs nur ein kleiner Anteil des Wassers mit dem neuen Verfahren aufbereitet. Wie schnell sich das Wasser im Leitungsnetz und bei den einzelnen Anschlüssen erneuert, hängt vom Wasserbezug der Konsumentinnen und Konsumenten ab. Daher kann die effektive Durchmischung zwischen altem und neuem Wasser im Leitungsnetz zu bestimmten Zeitpunkten nicht berechnet werden.
Es ist jedoch bekannt, dass sich die Wasserhärte, der ph-Wert und der Mineralgehalt verändern werden. Gerade der Kalkgehalt wird bis zur vollständigen Erneuerung des Wassers im Verteilnetz zunehmend sinken.
Dies kann, muss aber nicht zwingend, zu leichten Trübungen und Geschmacksveränderungen führen. Diese sind jedoch unbedenklich.
Was können Sie tun?
Das neue Trinkwasser hat einen niedrigeren Kalkgehalt. Dies kann einen Einfluss auf den Geschmack haben. Sie werden dies nach kurzer Zeit aber nicht mehr wahrnehmen.
Bei einer Trübung des Wassers: Stellen Sie den Wasserhahn auf kalt, öffnen Sie diesen vollständig und lassen Sie das Wasser 10 Minuten laufen. Danach sollte das Wasser wieder klar und in der gewohnten Qualität aus der Leitung fliessen.
Die chemische Zusammensetzung, den pH-Wert sowie den Härtegrad des vom ESB gelieferten Trinkwassers können Sie unter https://trinkwasser.ch/index.php/de/versorger/735/energie-service-biel-esb/101/biel einsehen.
Kann ich das Leitungswasser weiterhin ohne Bedenken trinken?
Ja. Das neue Trinkwasser kann bedenkenlos getrunken werden. Es erfüllt höchste Richtlinien bezüglich Hygiene und Sicherheit und entspricht allen Vorgaben im Zusammenhang mit Lebensmittelsicherheit.
Die chemische Zusammensetzung, den pH-Wert sowie den Härtegrad des vom ESB gelieferten Trinkwassers können Sie unter https://trinkwasser.ch/index.php/de/versorger/735/energie-service-biel-esb/101/biel einsehen.
Kann ich das Leitungswasser auch meinem Säugling geben?
Trinkwasser ist das am stärksten regulierte und kontrollierte Lebensmittel in der Schweiz. Das neue Trinkwasser erfüllt höchste Richtlinien bezüglich Hygiene und Sicherheit und entspricht allen Vorgaben im Zusammenhang mit Lebensmittelsicherheit.
Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und diverse andere Fachstellen bestätigen, dass die Qualität des Leitungswassers in der Schweiz einwandfrei ist. Entsprechend kann das Leitungswasser für die Zubereitung von Schoppennahrung für Säuglinge auch ohne Abkochen verwendet werden. Da das neue Leitungswasser einen geringen Mineralgehalt aufweist, eignet es sich bestens für Säuglingsnahrung.
Die chemische Zusammensetzung, den pH-Wert sowie den Härtegrad des vom ESB gelieferten Trinkwassers können Sie unter https://trinkwasser.ch/index.php/de/versorger/735/energie-service-biel-esb/101/biel einsehen.
Kann ich mit dem neuen Wasser Energie sparen?
Ja, denn weicheres Wasser spart Strom! Waschvorgänge können bei tieferen Temperaturen durchgeführt werden. Ausserdem verbrauchen die Haushaltsgeräte weniger Energie zur Entkalkung. Dadurch können Sie Geld sparen und reduzieren Ihren Stromverbrauch.
Brauche ich mit dem neuen Wasser weniger Waschmittel?
Ja, denn weicheres Wasser reinigt besser! Sie brauchen weniger Wasch- und Reinigungsmittel. Dadurch sparen Sie Geld und schonen die Umwelt.
Hat das neue Wasser einen Einfluss auf meine Haushaltsgeräte?
Da das neue Leitungswasser weicher ist, verringert sich das Risiko einer Verkalkung Ihrer Geräte. Allenfalls müssen diese jedoch auf die neue Wasserhärte eingestellt werden.
Im weicheren Wasser können sich zudem die Aromen von Kaffee und Tee viel besser entfalten. Ihr Genuss wird zu einem neuen Erlebnis.
Verändert sich der pH-Wert des Wassers?
Der pH-Wert des Wassers, das mit dem neuen Verfahren aufbereitet wurde, ist leicht tiefer als der des bisherigen Wassers, entspricht aber jederzeit den geltenden Vorgaben.
Die chemische Zusammensetzung, den pH-Wert sowie den Härtegrad des vom ESB gelieferten Trinkwassers können Sie unter https://trinkwasser.ch/index.php/de/versorger/735/energie-service-biel-esb/101/biel einsehen.
Verändert sich der Geschmack des Wassers?
Aufgrund der neuen Zusammensetzung des Leitungswassers kann es sein, dass sie eine Geschmacksveränderung wahrnehmen.
Das neue Trinkwasser hat einen niedrigeren Kalkgehalt. Dies kann einen Einfluss auf den Geschmack haben. Sie werden dies nach kurzer Zeit aber nicht mehr wahrnehmen. Da das neue Trinkwasser weicher ist, können sich zudem die Aromen von Kaffee und Tee besser entfalten.
Die chemische Zusammensetzung, den pH-Wert sowie den Härtegrad des vom ESB gelieferten Trinkwassers können Sie unter https://trinkwasser.ch/index.php/de/versorger/735/energie-service-biel-esb/101/biel einsehen.
Verändert sich der Kalkgehalt (Härtegrad) des Wassers?
Das neue Trinkwasser wird weicher. Dadurch verringert sich das Risiko einer Verkalkung Ihrer Haushaltsgeräte. Diese verbrauchen auch weniger Energie und Sie brauchen weniger Wasch- und Reinigungsmittel. Ausserdem kann sich das Aroma von Kaffee und Tee im weicheren Wasser viel besser entfalten.
Die chemische Zusammensetzung, den pH-Wert sowie den Härtegrad des vom ESB gelieferten Trinkwassers können Sie unter https://trinkwasser.ch/index.php/de/versorger/735/energie-service-biel-esb/101/biel einsehen.
Können die Filter verstopfen? Welche?
In Trinkwasserleitungen bildet sich über die Jahre natürliche Kalk- und Bakterienschichten. Beide sind für uns Menschen absolut unschädlich und leisten sogar einen wichtigen Beitrag zur durchgehend hohen Qualität des Trinkwassers. Mit der neuen Zusammensetzung des Leitungswassers verändert sich das biologische Gleichgewicht in den Leitungen. Diese Schichten können sich deshalb ablösen und Hauseintrittsfilter, Wasserhähne oder Duschbrausen verstopfen.
Nach einiger Zeit ist das Gleichgewicht in den Trinkwasserleitungen wiederhergestellt und es besteht keine Verstopfungsgefahr mehr.
Was können Sie tun?
Ist der Hauseintrittsfilter verstopft, muss er ausgewechselt werden. Das liegt in der Verantwortung der Hauseigentümerin oder des Hauseigentümers, beziehungsweise der Verwaltung. Der Fachverband der Wasser-, Gas- und Wärmeversorger empfiehlt, die Hauseintrittsfilter jährlich zu ersetzen.
Es ist empfohlen, die Filter Ihrer Wasserhähne sowie Ihre Duschköpfe regelmässig zu entkalken und zu reinigen. Damit beugen Sie Verstopfungen vor.
Wo kann ich mich melden, wenn ich im Zusammenhang mit dem neuen Wasser Fragen habe?
Bei Fragen zum neuen Trinkwasser können Sie sich an den Kundendienst des ESB wenden.
Dieser steht Ihnen von Montag bis Freitag, 09.00–16.00 Uhr zur Verfügung
Telefon 032 321 13 00
Kontaktformular
Ist der Seiher für Badegäste und Fische gefährlich?
Der Seiher liegt in 40m Tiefe auf dem Seegrund, entsprechend birgt er für Badegäste keine Gefahr. Er ist so konzipiert, dass Fische beim Ansaugen des Seewassers nicht gefährdet werden.
Die vorgeschriebenen Gewässerschutzmassnahmen werden vollumfänglich eingehalten.
Funktioniert das Seewasserwerk auch bei grosser Trockenheit?
Wie es sein Name schon sagt, wird im Seewasserwerk Wasser aus dem Bielersee aufbereitet. Der Seespiegel des Bielersees wird über den Abfluss in den Nidau-Büren-Kanal durch das Regulierwehr Port reguliert. Es wird entsprechend auch bei extremer Trockenheit immer genug Wasser im See haben, um die Trinkwasserversorgung zu gewährleisten.
Funktioniert das Seewasserwerk auch bei Hochwasser?
Bei Normalwasserstand liegt der Seespiegel des Bielersees auf 429 m ü. M. Der historisch jemals höchste gemessene Stand von 430.94 m ü. M. wurde am 16. Juli 2021 erreicht. Das neue Seewasserwerk wird hochwassersicher bis zu einem Wasserstand von 432.6 m ü. M. gebaut. Die Trinkwasserversorgung ist also auch bei extremem Hochwasser gewährleistet.
Funktioniert das Seewasserwerk auch bei Stromausfall oder bei Netzabschaltungen?
Das Seewasserwerk ist mit einer integrierten Notstromversorgung ausgestattet, damit die Trinkwasserversorgung auch bei einem Stromausfall gewährleistet werden kann. Es gilt als kritische Infrastruktur und wird auch bei Netzabschaltungen im Falle einer Strommangellage weiterhin prioritär mit Strom versorgt.
Wer betreibt die Anlage?
Die Anlage wird vom ESB betrieben.
Wie viel Trinkwasser wird täglich aufbereitet?
Der ESB bereitet rund 6 Mio. m3 Trinkwasser pro Jahr auf. Das entspricht rund 16 500 m3 pro Tag.
Wie viele Menschen arbeiten im Seewasserwerk?
Im Seewasserwerk arbeiten im Normalfall 3 bis 5 Mitarbeitende des ESB.
Wie lange dauern die Bauarbeiten für das neue Seewasserwerk?
Geplant ist eine Bauzeit von rund fünf Jahren. Allerdings muss mit Verzögerungen gerechnet werden, wenn sich die Marktsituation nicht bessert und die Lieferengpässe für Materialien und Anlageteile weiterhin anhalten.
Wie lange dauerte die Planung der Baustelle?
Die Frage nach der Zukunft der Wasserversorgung stellte sich bereits seit 2011. Im Jahr 2017 startete die Pilotierung. Dabei wurden verschiedene Aufbereitungsmethoden getestet, um herauszufinden, wie das qualitativ höchststehende Trinkwasser aus dem Seewasser hergestellt werden kann. Die konkrete Planung des Bauprojekts begann 2018. Der Spatenstich der Baustelle fand am 8. März 2021 statt.
Wie viel kostet das neue Seewasserwerk?
Der Bau des neuen Seewasserwerks kostet CHF 100 Millionen.
Wer bezahlt den Bau des neuen Seewasserwerks?
Der Bau des neuen Seewasserwerks wird vom ESB über den Trinkwassertarif finanziert. Eine Wasserversorgung muss von Gesetzes wegen ihre Kosten decken, darf aber keinen Gewinn abwerfen. Der Trinkwassertarif spiegelt deshalb die Kosten der gesamten Trinkwasserversorgung des ESB wieder.
Ist die Sicherheit der Anlage jederzeit gewährleistet?
Die Anlage entspricht höchsten Sicherheitsanforderungen.
Um die Versorgungssicherheit zu garantieren, verfügt das neue Seewasserwerk über vier weitgehend voneinander unabhängige Aufbereitungsstrassen, die für die Wartung oder bei Störungen einzeln abgeschaltet werden können. Entsprechend können bei einer technischen Störung 75 % der Anlagenkapazität aufrechterhalten werden und genügend Trinkwasser für das gesamte Versorgungsgebiet zur Verfügung stellen.
Das Seewasserwerk ist mit einer integrierten Notstromversorgung ausgestattet, damit die Trinkwasserversorgung auch bei einem Stromausfall gewährleistet werden kann. Es gilt als kritische Infrastruktur und wird auch bei Netzabschaltungen im Falle einer Strommangellage weiterhin prioritär mit Strom versorgt.
Bei Normalwasserstand liegt der Seespiegel des Bielersees auf 429 m ü. M. Der historisch jemals höchste gemessene Stand von 430.94 m ü. M. wurde am 16. Juli 2021 erreicht. Das neue Seewasserwerk wird hochwassersicher bis zu einem Wasserstand von 432.6 m ü. M. gebaut. Die Trinkwasserversorgung ist also auch bei extremem Hochwasser gewährleistet.
Auch aus wirtschaftlicher Sicht ist die Sicherheit in hohem Masse garantiert und die Abhängigkeit von Lieferketten der Betriebsmittel wurde soweit wie möglich minimiert.
Wie energieeffizient ist die Anlage?
Die Energieeffizienz der Anlage ist ein wichtiges Ziel des neuen Seewasserwerks. So wurden bei der Planung die Technik, die Bauweise und die Leitungsführung optimiert.
Im Produktionsprozess wird ein Teil der Energie mit einer hydraulischen Energierückgewinnungsanlage zurückgewonnen. Ausserdem wird die im Aufbereitungsverfahren anfallende Abwärme gespeichert. Damit versorgt sich die Anlage selber mit Wärme für das Gebäude und das Aufbereitungsverfahren. Das Aufbereitungsverfahren ohne chemische Hilfsmittel sowie eine werkeigene Aufbereitungsanlage ermöglichen eine deutliche Reduktion der Abwassermenge, die der ARA zugeführt werden muss. Ein Teil des gereinigten Abwassers kann auch direkt zurück in den See geführt werden.
Die Herstellung von Aktivkohle benötigt viele Ressourcen. Da sie am Ende des Aufbereitungsverfahrens eingesetzt wird und bereits sehr sauberes Wasser damit behandelt wird, kann sie doppelt so lange wie bisher genutzt werden.
Zusätzlich ist der Bau einer PV-Anlage auf dem Dach der Anlage geplant.
Wie funktioniert das Abwassermanagement?
Das Aufbereitungsverfahren ohne chemische Hilfsmittel sowie eine werkeigene Aufbereitungsanlage ermöglichen eine deutliche Reduktion der Abwassermenge, die der ARA zugeführt werden muss. Ein Teil des gereinigten Abwassers kann auch direkt zurück in den See geführt werden.
Warum braucht es ein Reinigungssystem?
Seit rund fünf Jahren verbreitet sich die Quaggamuschel auch im Bielersee. Entsprechend müssen die Seeleitungen des Seewasserwerks vor dem Muschelbefall geschützt werden. Dabei sollen sowohl der ökologische Fussabdruck als auch die Betriebskosten möglichst geringgehalten werden. Der Einsatz von chemischen Desinfektionsmitteln und Bioziden ist nicht zulässig.
Der ESB hat zusammen mit der Firma Reinhart Hydrocleaning SA und Hersche Konstruktionsbüro in Bolligen (BE) einen einzigartigen Mechanismus zur Reinigung der Infrastruktur im See entwickelt. Dieser ist patentrechtlich geschützt.
Was ist die Quaggamuschel? Warum ist sie ein Problem?
Die Quaggamuschel (Dreissena bugensis) gilt als eine der aggressivsten invasiven Arten. Für den ESB stellt sie insofern ein Problem dar, dass sie sich in mehreren Schichten an der Infrastruktur im See festsetzt. Wird sie nicht entfernt, kann das zur Verstopfung der Leitungen und zu Beschädigungen führen.
Weitere Informationen finden Sie im Dossier Quaggamuschel des Schweizerischer Verein des Gas- und Wasserfachs SVGW.
Wie funktioniert das Reinigungssystem?
Das im neuen Seewasserwerk verwendete System ermöglicht die physikalische Reinigung der Infrastruktur im See ohne Desinfektionsmittel.
Es besteht aus einem Reinigungsgerät, das monatlich durch die beiden Leitungen gestossen wird. Die Quaggalarven und Sedimente werden durch eine Bypass-Wasserströmung weggespült.
Der Abschluss der Leitung im See besteht aus einem beweglichen Seiher, der ein- und ausgefahren werden kann. Beim Einfahren wird der Seiher durch einen Abstreifring gezogen, wodurch die Aussenseite gereinigt wird. Die Innenseite wird in eingefahrener Position durch das Reinigungsgerät gesäubert.
Das System entfernt die Muschellarven aus den Leitungen und dem Seiher, bevor sich diese festsetzen und zu Muscheln entwickeln können. Folglich fällt auch kein Muschelgut zur Entsorgung an. Die Reinigung der Leitungen und der Infrastruktur im See erfolgt einmal im Monat vollautomatisch. Dadurch ist kein Einsatz von Tauchern, Booten oder Robotern nötig, was wiederum die Kosten und Risiken in einem tragbaren Rahmen hält. Die beiden Leitungen werden alternierend gereinigt, so dass die Produktion während des Reinigungsverfahrens durchgehend aufrechterhalten werden kann. Ausserdem ist das System unabhängig vom Wetter funktionsfähig.
Was wird gereinigt?
Mit dem Reinigungssystem werden die Innenseiten der beiden Seeleitungen sowie die Innen- und Aussenseiten der Seiher monatlich von den Larven der Quaggamuschel befreit, bevor sich diese festsetzen können.
Wie oft muss die Anlage gereinigt werden?
Die Infrastruktur wird monatlich gereinigt.
Was ist ein Seiher? Wie funktioniert er?
Der Seiher ist eine Art Sieb, durch den das Seewasser in die Leitung gesogen wird und der verhindert, dass Fische und Gegenstände in die Leitung geraten.
Er ist teleskopisch aufgebaut und kann ein- und ausgefahren werden. Beim Einfahren wird der Seiher durch einen Abstreifring gezogen, wodurch die Aussenseite gereinigt wird. Die Innenseite des Seihers wird in eingefahrener Position durch das Reinigungsgerät gesäubert.
Durch dieses Teleskopsystem wird der Unterhalt vereinfacht und das ausfahrbare Element kann ohne grossen Aufwand für Revisionen ausgewechselt werden.
Das Seihersystem ist patentrechtlich geschützt und geistiges Eigentum des ESB.
Was ist das Reinigungsgerät? Wie funktioniert es?
Das Reinigungsgerät wiegt rund 1,5 Tonnen, hat die Form eines ca. 2 Meter langen Zylinders und ist mit Gummiringen bestückt.
Es wird mit Wasserdruck durch die Leitung gestossen. Die Quaggalarven und Sedimente werden durch eine Bypass-Wasserströmung weggespült.
Das Gerät wird in beide Richtungen eingesetzt, also von der Anlage zum See und umgekehrt. Für die Rückführung in die Anlage wird der Wasserdruck mit einer Hilfsleitung erzeugt. Diese wird nach dem Reinigungsverfahren mit aufbereitetem Wasser gespült. Dadurch wird ein erneuter Befall durch Quaggalarven oder -muscheln verhindert.
Das Gerät ist patentrechtlich geschützt und geistiges Eigentum der Firma Reinhart Hydrocleaning SA.
Hat das Reinigungsgerät einen Motor oder eine Batterie?
Das Reinigungsgerät wird mit Wasserdruck betrieben, womit weder Strom noch Treibstoff im Gerät benötigt werden.
Wie gross und schwer ist das Reinigungsgerät?
Das Reinigungsgerät wiegt rund 1,5 Tonnen und hat die Form eines ca. 2 Meter langen Zylinders.
Braucht es Taucher oder Roboter für die Reinigung?
Die Reinigung der Leitungen und der Infrastruktur im See erfolgt einmal im Monat vollautomatisch. Dadurch ist kein Einsatz von Tauchern, Booten oder Robotern nötig, was wiederum die Kosten und Risiken in einem tragbaren Rahmen hält.
Warum braucht es zwei Seeleitungen?
Mit zwei Leitungen kann die eine in Betrieb bleiben, während die andere gereinigt wird. Damit kann die Trinkwasserproduktion während des Reinigungsverfahrens durchgehend aufrechterhalten werden.
Wie lange sind die Seeleitungen?
Die beiden Seeleitungen sind je 750 m lang.
Aus welchem Material sind die Seeleitungen gefertigt?
Die Leitungen sind aus lebensmitteltauglichem Kunststoff (HDPE). Dieses Material ist korrosionsbeständig und genug robust, damit die Reinigung keine Schäden verursacht.
Wie sind die Seeleitungen im Seegrund verankert?
Die Leitungen sind nicht verankert, sondern nur mit Betonelementen stabilisiert. Diese Betonelemente wiegen pro Stück rund 900 kg und sind etwa alle 5 Meter an den Leitungen angebracht.
Warum hat der ESB ein eigenes System entwickelt?
Der ESB hat ein eigenes System entwickelt, da weltweit kein System existierte, das sowohl den Anforderungen des kantonalen Amts für Wasser und Abfall in Bezug auf die Lebensmittelsicherheit als auch ökologischen Ansprüchen und den technischen Bedürfnissen vor Ort entsprach.
Ist das Reinigungssystem patentrechtlich geschützt? Warum?
Ja, das Reinigungssystem ist patentrechtlich geschützt. Das Reinigungsgerät ist geistiges Eigentum der Firma Reinhart Hydrocleaning SA. Das Seihersystem ist geistiges Eigentum des ESB.
Der Patentschutz erlaubt es dem ESB, künftig Lizenzen an andere Trinkwasserversorger zu verkaufen, die das System übernehmen möchten. Damit kann ein Teil der Entwicklungskosten gedeckt werden.
Wird das Reinigungssystem auch beim Energieverbund Bielersee eingesetzt?
Nein, der Energieverbund Bielersee verwendet dieses System nicht. Die Seeleitungen liegen in geringerer Tiefe und die Anforderungen sind weniger streng. Das liegt daran, dass die Auflagen für die Erzeugung von Wärmeenergie weniger strikt sind, als für die Aufbereitung des Lebensmittels Trinkwasser. Entsprechend fällt beim Energieverbund Bielersee eine Reinigungslösung mit Tauchern und Robotern günstiger aus.