Qualität des Trinkwassers in Biel und Nidau
Die Wasserqualität des Bielersees unterliegt grossen Schwankungen, die auf variierende Zuflüsse aus Aare, Neuenburgersee und weiteren Gewässern zurückzuführen sind. Im letzten Sommer hatte der ESB Massnahmen in der Trinkwasseraufbereitung ergriffen, um die Höchstwerte für Chlorothalonil-Rückstände einhalten zu können. Diese sind allerdings langfristig nicht im erwarteten Ausmass wirksam. Neueste Messungen haben im März 2021 erneut eine geringfügige Überschreitung der gesetzlichen Höchstwerte verzeichnet.
Veröffentlicht am 09.04.2021
Seit Anfang 2020 ist die Verwendung des Fungizids Chlorothalonil in der Schweiz verboten und der Höchstwert für alle Abbauprodukte (Metaboliten) auf 0.1 Mikrogramm pro Liter Trinkwasser festgelegt. Entsprechend erweiterte der ESB seine Analysen der Wasserproben und stellte im Februar 2020 fest, dass einer der elf gemessenen Chlorothalonil-Metaboliten den Höchstwert geringfügig überschritt.
Daraufhin optimierte der ESB das Wasseraufbereitungsverfahren im Seewasserwerk Ipsach. Durch die Kombination verschiedener Massnahmen konnte die Aufbereitungsleistung zur Entfernung der Chlorothalonil-Metaboliten gesteigert werden. Diese zeigten Wirkung und die Höchstwerte konnten wieder eingehalten werden. Jedoch zeigt sich jetzt, dass das aktuelle Verfahren die Einhaltung der Höchstwerte nicht langfristig garantieren kann. So wurde im März 2021 wieder eine geringfügige Überschreitung der gesetzlichen Höchstwerte für Chlorothalonil-Rückstände gemessen.
Mit dem im März 2021 gestarteten Bau des neuen Seewasserwerkes wird den starken Qualitätsschwankungen des Bielerseewassers Rechnung getragen. Die umfassende Entfernung von Spurenstoffen wie beispielsweise von Chlorothalonil-Abbauprodukten nimmt dabei einen hohen Stellenwert ein. Das neue Werk verfügt hierzu eine eigens dafür ausgelegte Aufbereitungsstufe.
Mit dem neuen Seewasserwerk stellt der ESB sicher, dass die Bieler Bevölkerung langfristig mit einwandfreiem Trinkwasser versorgt werden kann. Bereits 2023 sollen die ersten zwei Anlagen mit diesem Verfahren in Betrieb genommen werden.
Die Trinkwasserqualität wird auf der Website www.trinkwasser.ch publiziert.