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Erstmals seit 14 Jahren müssen die Wasserpreise angepasst werden

Per 1. Januar 2024 passt der ESB die Wasserpreise an. Dies ist die erste Erhöhung der Wasserpreise seit 2009. Die Erhöhung der Wasserpreise ist notwendig, weil einerseits die Kosten in den letzten Jahren stetig gestiegen sind und andererseits die Modernisierung der Wasserversorgung in den nächsten Jahren zu Mehrkosten führen wird.

Veröffentlicht am 10.01.2024

Preisanpassung notwendig

Das kantonale Wasserversorgungsgesetz schreibt vor, dass die Wasserversorgung kostendeckend sein muss. Sie darf jedoch keinen Gewinn abwerfen. Die Kostenentwicklung der letzten Jahre und insbesondere die zu erwartenden Mehrkosten in den kommenden Jahren machen nun eine Anpassung der Preise an die Kosten notwendig.

Die dieser Erhöhung zugrundeliegenden Kosten wurden im Vorfeld intensiv mit der Preisüberwachung diskutiert. Diese eingehende Analyse hat dazu geführt, dass die Preisüberwachung die Preisanpassung im Ergebnis als «unbedenklich» eingestuft hat. Dies zeigt, dass die nun leider notwendige Erhöhung der Wasserpreise auf soliden Grundlagen beruht.

Die Preiserhöhung ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen:

Modernisierung Trinkwasseraufbereitung

Das bestehende Seewasserwerk in Ipsach produziert über 90% des Trinkwassers für Biel. Da es das Ende seiner Lebenszeit erreicht hat, baut der ESB zurzeit eine neue Anlage. Im neuen Seewasserwerk wird ein modernes und leistungsfähiges Aufbereitungsverfahren eingesetzt, um eine nachhaltige Wasserproduktion zu gewährleisten. Dies führt im Vergleich zur bisherigen Aufbereitung zu höheren Energie- und Betriebskosten.

Die invasive Quaggamuschel bedroht die Infrastruktur und stellt eine zusätzliche Herausforderung dar. Das vom ESB entwickelte System zur mechanischen Reinigung der Leitungen verhindert zwar Infrastrukturschäden, verursacht jedoch auch Kosten.

Die Investitionen für das neue Seewasserwerk und die Seeleitungen betragen insgesamt etwa 100 Millionen Franken. Dadurch entstehen höhere jährliche Abschreibungskosten. Die Finanzierung erfolgt fast ausschliesslich durch Fremdkapital. Aufgrund der aktuellen und zu erwartenden Zinsen führt dies zu höheren Finanzierungskosten.

Steigende Energiepreise

Das Trinkwasserverteilnetz des ESB ist in mehrere Druckzonen aufgeteilt. Um das Wasser in die höheren Lagen der Stadt sowie zu den Kundinnen und Kunden zu befördern, werden Pumpen eingesetzt. Die Kosten für Elektrizität sind auch für den ESB deutlich gestiegen. Dies wirkt sich direkt auf die Kosten der Trinkwasseraufbereitung und -verteilung aus.

Investitionen ins Verteilnetz

Die Leitungen, die in den 1970er-Jahren in Biel für die Wasserversorgung verlegt wurden, weisen eine schlechte Materialqualität auf. Dies führt vermehrt zu Wasserrohrbrüchen. Deshalb müssen sie nun früher als geplant ersetzt werden. Somit verkürzt sich die Abschreibungsdauer, wodurch Mehrkosten entstehen.

Auswirkungen der Preiserhöhung

Alles in allem führt dies dazu, dass die Wasserpreise ab 2024 deutlich erhöht werden müssen. Die neuen Tarife bedeuten für einen kleinen Haushalt Mehrkosten von rund CHF 45.- pro Jahr, ein mittlerer Haushalt hat CHF 120.- und ein Einfamilienhaus rund CHF 300.- Mehrkosten pro Jahr.

Der mittlere Preis für einen Kubikmeter Wasser (1'000 Liter) beträgt neu rund drei Franken. Das heisst, ein Liter Trinkwasser aus dem Wasserhahn zuhause kostet die Kundinnen und Kunden 0.3 Rp. Bei einer Dusche werden rund 100 Liter Wasser verbraucht und damit Wasser für rund 30 Rappen verbraucht. Mit einem spar-samen Wasserverbrauch kann jede Kundin und jeder Kunde seine Kosten minimieren. Gleichzeitig leistet ein geringerer Wasserverbrauch auch einen Beitrag zum Klimaschutz, da jeder Liter Wasser Energie benötigt, um vom See bis zum Kunden zu gelangen.