Qualität des Trinkwassers in Biel und Nidau
Der Energie Service Biel/Bienne informiert seine Kundinnen und Kunden, dass die neuen, seit 1.1.2020 gültigen Höchstwerte für die Chlorothalonil-Abbauprodukte bei einem von elf analysierten Abbauprodukten geringfügig überschritten werden.
Veröffentlicht am 05.02.2020
Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) hat das Fungizid Chlorothalonil mit der Mitteilung vom 12.12.2019 per 1.1.2020 verboten. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) hat alle Abbauprodukte (Metaboliten) von Chlorothalonil als relevant erklärt und per 1.1.2020 den Höchstwert für die Abbauprodukte auf 0.1 Mikrogramm pro Liter Trinkwasser festgelegt. Für einige Metaboliten sind die Messverfahren erst seit wenigen Monaten verfügbar, für einen Teil noch gar nicht.
Der Energie Service Biel/Bienne hat als Reaktion auf das Verbot die langjährigen Analysen der Wasserproben von einem Chlorothalonil-Metaboliten auf elf prüfbare Chlorothalonil-Metaboliten erweitert und Anfang dieser Woche erste Resultate erhalten. Es musste festgestellt werden, dass im Gegensatz zum Chlorothalonil-Metaboliten R417888, der seit Jahren beobachtet wird und weit unter dem Höchstwert liegt, der Höchstwert eines der elf gemessenen Chlorothalonil-Metaboliten geringfügig überschritten wird. Dieser Stoff (R471811) ist vermutlich bereits seit Jahrzehnten im Trinkwasser, war aber bis vor Kurzem nicht bekannt und konnte auch nicht gemessen werden. Die Wasserqualität hat sich gemäss den bereits länger ausgewerteten Messwerten nicht verändert und ist immer noch gleich gut wie im letzten Jahr.
Durch das Verbot des Einsatzes von Chlorothalonil auf eidgenössischer Ebene wird der Stoff im Trinkwasser mit der Zeit verschwinden. Wie lange es dauern wird, bis keine Metaboliten mehr vorhanden sind, ist allerdings nicht klar. Unsere Analysen, welche periodisch durchgeführt werden, werden hierzu Schlüsse zulassen.
Aktuell wird geprüft, ob Massnahmen im Prozess der Wasseraufbereitung im Seewasserwerk Ipsach zu tieferen Werten beitragen können. Auch bei der Planung des neuen Seewasserwerkes hat die Behandlung des Wassers zur Senkung von Spurenstoffen einen wichtigen Stellenwert. Der ESB prüft in der Pilotierungsanlage des geplanten neuen Seewasserwerkes Verfahren, um diese Stoffe aus dem Trinkwasser zu entfernen.
Der ESB wird bei veränderter Situation zeitnah kommunizieren.