Der ESB heizt das Quartier Champagne mit Grundwasser
Im Quartier Champagne realisiert der ESB ab 2017 einen Wärmeverbund, welcher die natürliche Energie des Grundwassers nutzt. Dadurch können die versorgten Gebäude zu einem wesentlichen Anteil mit erneuerbarer Energie geheizt werden. Die Anlage wird in Zusammenarbeit mit der AEK Energie AG geplant und voraussichtlich mit der Solothurner Energieversorgerin umgesetzt.
Veröffentlicht am 22.09.2016
Energiestrategie und Energierichtplan
Der Kanton Bern plant, bis 2025 35% des Wärmebedarfs mit erneuerbarer Energie zu decken. Dieser Anteil liegt aktuell bei lediglich 3%. Im Energierichtplan der Stadt Biel wurden deshalb verschiedene Gebiete für die Nutzung von erneuerbaren Quellen ausgeschieden. Der Zeitpunkt für die Realisierung des Projektes im Quartier Champagne ist ideal, da mehrere Sanierungen und Neubauten von grossen Gebäuden stattfinden. Diese und weitere Objekte können im Zuge des Aufbaus des Wärmeverbundes angeschlossen und ab Winter 2017/2018 mit sauberer Wärme versorgt werden. Die Kunden erhalten dadurch eine komfortable und sichere Versorgung und erfüllen die Anforderungen an die Minergie-Vorgaben.
Technik
Um die Energie aus dem Grundwasser zu nutzen, wird ein ca. 30 Meter tiefer Brunnen gebohrt, mittels welchem das Grundwasser in die unterirdische Heizzentrale beim Schulhaus Champagne gefördert wird. Dort entzieht eine Wärmepumpe dem Wasser einen Teil der Wärmeenergie wonach das Grundwasser in einer Entfernung von mehreren hundert Metern wieder in den Grundwasserstrom zurückgegeben wird. Die von der Wärmepumpe erzeugte Energie wird über ein Wärmenetz mit einer Temperatur von über 60°C an die angeschlossenen Gebäude abgegeben. Die Kunden können die Energie nutzen, um zu heizen und das Warmwasser aufzubereiten. An sehr kalten Tagen wird die Wärmepumpe durch einen Gaskessel unterstützt, welcher die Versorgung auch bei einem Ausfall der Wärmepumpe sicherstellt.
Wärmestrategie des ESB
Der ESB verfolgt im Bereich Wärme die Strategie, das bestehende Erdgasgeschäft mit umweltfreundlichen und wirtschaftlichen Wärmelösungen zu ergänzen. Dabei liegt der Fokus auf den im Energierichtplan definierten Massnahmengebieten. Mit der Solothurner Energieversorgerin AEK Energie AG konnte eine Partnerin mit viel Erfahrung im Bereich von Wärmeverbundanlagen gewonnen werden. Gemeinsam wird das Projekt Champagne entwickelt und höchstwahrscheinlich auch umgesetzt.