Wärmeverbund Champagne
Die nachhaltige und zukunftsweisende Energieversorgung für ein ganzes Quartier.
Wärme aus dem Grundwasser
Seit April 2018 wird das Quartier Champagne mit Wärme beheizt, die mittels Wärmepumpen dem Grundwasser entnommen und durch ein Nahwärmenetz den angeschlossenen Liegenschaften zugeführt wird. Der ESB finanziert, baut und betreibt den Wärmeverbund Champagne in Zusammenarbeit mit der BKW AEK Contracting AG.
Breite Unterstützung für die Umsetzung des Bieler Energierichtplanes
Die Stadt Biel hat in ihrem Energierichtplan das Gebiet Champagne als Wärmeverbundgebiet ausgeschieden. Auch hat sie beschlossen, ihre eigenen Liegenschaften an den Verbund anzuschliessen. So wird mit Wärmepumpen lokal verfügbare, erneuerbare Energie genutzt. Die Gesamtinvestitionen von über 6 Mio. CHF fliessen grössten Teils in das lokale Gewerbe in Form von Aufträgen.
Wegen dringender Sanierungsvorhaben bei grossen Liegenschaften musste das Projekt rasch vorangetrieben werden. Die Stadt Biel hat den Leitungsführungen zügig zugestimmt, und der Kanton Bern hat Fördergelder bewilligt. Erste Wärmebezüger sind das Hochhaus der Pensionskasse der Stadt Biel, das Schulhaus Champagne, genossenschaftliche Wohnüberbauungen und weitere Liegenschaften. Zukünftige Überbauungen im Plangebiet Gurzelen werden an den Wärmeverbund angeschlossen, wofür die Kapazität vertraglich zugesichert ist.
Vorteile Verbundlösung
- 80 % erneuerbare Wärmeenergie bei planbaren Wärmepreisen
- Vollumfängliches Wärmeversorgungspaket inklusive Realisierung und Unterhalt
- Zentrale Wärmeerzeugung spart Platz und Kosten beim Kunden
- Langfristige Versorgungssicherheit
Projekt-Kennzahlen
1. Etappe | Endausbau | |
Leistung der Energieerzeugungsanlage | 1 000 kW | 2 500 kW |
Energieproduktion pro Jahr | 1.6 GWh | 5.8 GWh |
Entspricht Wohneinheiten | 400 | 1 400 |
Fernleitungen/Netzlänge | 1 600 m | 2 800 m |
Anzahl Anschlüsse | 7 | 30 |
Aktueller Perimeter
Versorgungsgebiet Wärmeverbund Champagne

Auf Wunsch sind auch Anschlüsse ausserhalb dieses Kernperimeters möglich, ggf. mit Aufpreis auf den einmaligen Anschlusskostenbeitrag (Kostendeckung Leitungsbau).
Für genaue Preisangaben kontaktieren Sie uns bitte für eine individuelle Offerte. Mit Ihrer Entscheidung für einen Anschluss an den Wärmeverbund Champagne erhalten Sie einen eigenen Hausanschluss sowie eine eigene Wärmeübergabestation für Ihr Gebäude. Die im Gebäude vorhandenen Anlagen zur Wärmeverteilung und zur Brauchwarmwasseraufbereitung bleiben wie bis anhin in Ihrem Verantwortungsbereich. Je nach Alter der Installationen ist ein Ersatz zu prüfen.
Funktionsweise Wärmeverbund
Das Grundwasser wird durch eine Leitung in 12m Tiefe gefasst und in die Heizzentrale in der Champagnealle in Biel befördert. Zur Gewinnung von Heizenergie kommen zwei Wärmepumpen mit je ca. 600 kW Leistung zum Einsatz, die die Wärme aus dem Grundwasser ziehen. Das Warmwasser gelangt durch die isolierten Fernwärmeleitungen zu den Hausstationen der Endverbraucher, wo die Wärme über Wärmetauscher bezogen werden kann. Das ausgekühlte Wasser fliesst in der Rücklaufleitung wieder zurück zur Zentrale, wo es wieder erwärmt wird.
Für die Spitzenlastdeckung bei sehr kalten Temperaturen und als Sicherheit bei einem Störfall kommen moderne, effiziente Gasheizkessel in der Energiezentrale zum Einsatz, um die angeschlossenen Wärmekunden auch zu Spitzenzeiten jederzeit bedarfsgerecht mit Wärme zu versorgen.

Dank dem Prinzip der Wärmepumpe wird die Wärme des Grundwassers auf ein höheres Temperaturniveau gebracht. Dies
geschieht durch Verdampfung bei tiefer Temperatur (1) und Verdichtung (2) mittels Kompressor eines Kältemittels. Bei der Verdichtung
erhöht sich die Temperatur, die dann an das Heizsystem abgegeben wird (3). So gelangt die Wärme des Grundwassers in
das Wärmenetz und durch den Vorlauf zu den Endverbrauchern. Das Kältemittel wird anschliessend in der Drossel wieder in den
Ursprungszustand zurückgeführt (4). Das thermisch genutzte Wasser wird durch den Rücklauf an das Grundwasser zurückgegeben.
